Konzerte
für Entdecker
Freitag, 06.09. | 12:15–13.10 Uhr
Mittagsintermezzo «fifty-five minutes»
Raphael Nussbaumer Violine
Benjamin Engeli Klavier
Johann Sebastian Bach: Sonate E-Dur BWV 1016
Johannes Brahms: Violinsonate Nr. 3 d-Moll op. 108
Antonio Bazzini: La ronde des Lutins op. 25
Rodion Shchedrin: In the style of Albéniz
Freitag, 6. September 2024 | 12:15–13.10 Uhr
Einlass 30 Minuten vor Konzertbeginn.
Veranstaltungsort:
Salzhaus Brugg, Schulthess-Allee 25, 5200 Brugg
(Garderobe und Toilette vor Ort / Barrierefrei, mit WC für Rollstuhlfahrer:innen)
Junges Geigentalent begegnet versiertem Pianisten
Am letzten Mittagsintermezzo ist nochmals ein Star der neuen Schweizer Klassik-Generation zu erleben: Der 17-jährige Raphael Nussbaumer begann im Alter von vier Jahren Violine zu spielen und ist bereits Preisträger von bedeutenden internationalen Wettbewerben. Bei seinem Debüt am Brugg Festival steht ihm mit Benjamin Engeli einer der renommiertesten Schweizer Pianisten zur Seite. Dieser hat sich auch als versierter Kammermusikpartner einen Namen gemacht. Bei den Sonaten von Bach und Brahms, die ihren festen Platz im Violinrepertoire haben, übernimmt das Klavier denn auch einen wichtigen Part: Die sechs Violinsonaten Bachs waren zu ihrer Zeit beispielhaft – nicht zuletzt in Bezug auf die Rolle des Tasteninstruments, welches Bach vom blossen Begleiter zum gleichberechtigten Partner emanzipieren liess. Zwei kurze Meisterstücke von Bazzini und Shchedrin erweitern das Programm stilistisch. Geniessen Sie 55 Minuten generationenübergreifendes Musizieren auf höchstem Niveau.Johann Sebastian Bach (1685–1750)
Der im westthüringischen Eisenach geborene Bach war ein begnadeter Organist. Nachdem er 1714 in Weimar zum Konzertmeister aufgestiegen war, verbreitete sich sein Ruf als Virtuose rasch in deutschen Landen. Als Hofkapellmeister in Anhalt-Köthen komponierte er zahlreiche Violinkonzerte, Orchestersuiten und Klavierstücke. 1723 wurde er Thomaskantor in Leipzig und schuf hier, auf seiner letzten Lebensstation, Meisterwerke wie die ‹Johannes-Passion›, die ‹Matthäus-Passion› oder die Goldberg-Variationen.
Antonio Bazzini (1818–1897)
Als Geiger trat Bazzini schon als 12-Jähriger auf. Später führten ihn Konzertreisen bis nach Nordeuropa. Unter anderem musizierte er mit Mendelssohn in Leipzig. Als Spieler gehöre er «gewiß zu den größten der Gegenwart», schrieb Schumann begeistert. Ab 1852 lebte Bazzini in Paris, wurde aber später Professor für Komposition am Mailänder Konservatorium, wo Puccini zu seinen Schülern zählte. Bazzini schrieb Streichquartette, Violinkonzerte, Ouvertüren, Symphonien sowie die Oper Turanda. Bekannt wurde auch sein virtuoses Geigenstück Tanz der Kobolde.
Johannes Brahms (1833–1897)
Der Herbst 1853 brachte dem jungen Hamburger die wohl wichtigste Begegnung seines Lebens, mit Clara und Robert Schumann. Schumann feierte den erst 20-jährigen Brahms enthusiastisch mit Worten, an denen er zeitlebens gemessen werden sollte, mit Clara verband ihn eine innige und lebenslange Freundschaft. Brahms war besonders in den letzten beiden Jahrzehnten seines Lebens eine anerkannte Persönlichkeit der internationalen Musikszene – als Pianist, Dirigent und Komponist hoch verehrt. Sein musikalisches Ideal war eine «dauerhafte Musk», dem zeitgebundenen Geschmack und historischen Wandel entzogen.
Rodion Shchedrin (*1932)
Da sein Vater im Zweiten Weltkrieg als Sekretär ausgerechnet Dmitri Schostakowitsch diente, bekam Rodion Shchedrin einen einflussreichen Förderer. Schostakowitsch machte ihn 1973 gar zu seinem Nachfolger – als Präsident des russischen Komponistenverbands. Shchedrin hat berühmte Schriftwerke musikalisch aufgearbeitet: Er schrieb die Ballette Anna Karenina (nach Tolstoi) und Die Möwe (nach Tschechow) sowie die Oper Tote Seelen (nach Gogol). Am berühmtesten aber: Seine Carmen-Suite für Streicher und 47 Schlaginstrumente. Der 91-Jährige ist Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und Wahlmünchner.