Konzerte
für Entdecker

Dienstag, 03.09. | 12:15–13.10 Uhr

Mittagsintermezzo «fifty-fife minutes»

Josef Špaček Violine
Tomáš Jamník Violoncello

Bohuslav Martinů: Duo Nr. 2 für Violine und Cello, H371
Arthur Honegger: Sonatine für Violine und Violoncello, H80
Leoš Janáček: Streichquartett ‹Kreutzersonate› (arr.)

Dienstag, 3. September 2024 | 12:15–13.10 Uhr
Einlass 30 Minuten vor Konzertbeginn.

Veranstaltungsort:
Cinema Odeon, Bahnhofplatz 11, 5200 Brugg
(Garderobe und Toilette vor Ort / Barrierefrei, mit WC für Rollstuhlfahrer:innen. Bitte nehmen Sie vorab Kontakt auf mit Mitarbeitern vom Cinema Odeon.)

Kreutzersonate – Dramatik pur!

Um Eifersucht und einen tödlich endenden Ehekonflikt geht es in der Novelle ‹Kreutzersonate› von Leo Tolstoi. Der russische Dichter liess sich dabei von Beethovens Violin-‹Kreutzersonate› inspirieren – sie entstand über 80 Jahre zuvor. Rodolphe Kreutzer war selbst ein Komponist, dazu ein französischer Dirigent und Geigenspieler. Im Jahr 1923 griff Leoš Janáček zu Tolstois Erzählung und schuf daraus sein erstes Streichquartett. Dieses Werk erklingt nun als Arrangement für Violine und Cello von und mit dem tschechischen Geiger Josef Špaček sowie dem Cellisten Tomáš Jamník. Špaček gelingt dabei eine Klangfülle, die mit Leichtigkeit an die ursprüngliche Quartettbesetzung heranreicht.

Der ‹Kreutzersonate› vorangestellt werden ein Duo von Bohuslav Martinů, einem weiteren tschechischen Komponisten, sowie eine Sonatine des Schweizers Arthur Honegger. Die Virtuosität der beiden Musiker am ersten Mittagsintermezzo dürfte auch dem Publikum einen Energieschub für den Rest des Tages geben!


Bohuslav Martinů (1890–1959)
Er gehört zu den herausragenden Komponisten und eigenständigsten Avantgardisten des 20. Jahrhunderts. In früher Jugend als hochbegabter Violinist gefördert, zog es ihn doch zur Komposition – und zum Studium nach Paris. Neben Debussy, der Gruppe Les Six und dem aufkommenden Jazz wurden dort Stravinsky und dessen Verarbeitung volksmusikalischer Anleihen seine größte Inspirationsquelle. 1940 floh Martinů vor den Nationalsozialisten in die USA, wo er unter anderem in New York Komposition lehrte. 1952 nach Europa zurückgekehrt lebte er bis zu seinem Tod 1959 in der Schweiz.

Arthur Honegger (1892–1955)
Der Schweizer Komponist kam in Le Havre auf die Welt – sein Vater arbeitete als Kaffeeimporteur in Frankreich. Honegger lernte Geige spielen und komponieren, noch bevor er in Zürich und Paris studierte. Bereits sein erstes Werk, das Ballett Le Dit des Jeux du monde, löste einen Skandal aus. Mit der Komponistenverbindung Groupe des Six, die sich um den Dichter Jean Cocteau formiert hatte, wurde er zu einem Wegbereiter der modernen Musik. Den internationalen Durchbruch schaffte der vielseitige Künstler (Operetten, Filmmusik, Sinfonien, Kammermusik) 1923 mit Pacific 231, dem musikalischen Porträt einer Dampflokomotive.

Leoš Janáček (1854–1928)
Die Oper Aus einem Totenhaus oder Konzerte wie die Sinfonietta: Janáčeks Meisterwerke entstanden erst in den letzten acht Jahren seines bewegten, oft traurigen Lebens. Er war das neunte von 14 Kindern, verlor früh seinen Vater, und beide seiner Kinder starben in jungen Jahren. Nachdem Janáček in Prag, Leipzig und Wien studiert und als Musiklehrer und Chormeister gearbeitet hatte, schaffte er den Durchbruch als Komponist auch dank dem Prager Autor Max Brod. Da tschechische Opern kaum aufgeführt wurden, übersetzte ihm Brod fünf seiner Werke ins Deutsche, sodass renommierte Häuser sie ins Programm aufnahmen.
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